oder: 2 Ösis und die chinesische Gastfreundschaft.

Aber zuerst mal allgemein: am Wochenende waren wir also in Guangzhou - der Hauptstadt unserer Provinz mit um die 10 +/- 3 Millionen Einwohnern. Samstag früh ging's mit dem für's Wochenende gemieteten Mannschaftsbus mit rund 30 Leuten los, wobei nachmittags eben Volleyball am Programm stand. Abends waren wir ebenfalls mit dem Team unterwegs - zuerst an der Flusspromenade, und anschließend in unserem Hotel noch auf den ein oder anderen Drink bei einem lustigen chinesischen Gesellschaftsspiel ("Killer and Police"). Erwähnenswert ist auf jeden Fall auch das tolle Essen, das wir an dem Wochenende zu uns nahmen --> bei 30 Leuten sitzen dann jeweils ca. 10 auf einem Tisch mit Drehteller, wo dann eine Vielzahl an leckeren verschiedenen Gerichten aufgetischt wird und man die Qual der Wahl hat - zum Essen an sich gibt's aber aus gegebenenm Anlass in naher Zukunft einen eigenen Blog-Eintrag ;-)

So ein Essen samt Getränke für 30 Personen kostete übrigens Samstag mittag 120 € --> heiße 4 € pro Mann und Nase. Und weil wir grad beim Geld sind: für das "Hostel" zahlten wir nur 6,5 €/Person, wobei dies auf einem hohen Standard war, der in Europa locker für 100 €/Zimmer durchgehen würde.



Hmm...wollt ich nicht eigentlich über chinesische Gastfreundschaft berichten? Aja...daher: das Volleyball-Team, das ich vor Samstag noch nicht kannte, hat uns sehr freundschaftlich aufgenommen und wir hatten sehr viel Spaß. Dem nicht genug, haben wir sonntags einen Freund von unserem Freund als City-Tour-Guide zur Seite gestellt bekommen, den ebenfalls nur MT flüchtig kannte: Windson (23) und seine Cousine (ja richtig, CousinE, 17 - siehe Foto rechts) namens "Schauer" (*g* - echt jetzt) führten uns durch die Stadt. Zuerst in eine große Shopping-Street, dann weiter in einen Tempel, in dem ein chinesisches Volks-Museum untergebracht war (sehr interessant, dort etwas tiefere Einblicke in die chines. Kultur zu erhalten), bis hin zu einem Bootstrip auf dem "Pearl River" und abschließend der Besichtigung der besten südchinesischen Uni. Zum krönenden Abschluss wären wir noch bei seinen Eltern zum Abendessen eingeladen gewesen - die frühe Abfahrtszeit unseres Busses hat dies aber leider zu verhindern gewusst :-(



Obwohl ich nun eingangs geschrieben habe, dass die Kosten am Wochenende sehr niedrig waren, darf man nicht den Fehler machen und glauben, dass Chinesen ähnlich fühlen - für die ist das nach wie vor schweineteuer. Umso erstaunlicher, dass sich unsere Stadtführer es sich nicht nehmen haben lassen, uns jegliche Kosten zu übernehmen...angefangen von einigen Souvenirs, über Socken, Public Transport usw...und das, obwohl sie wohl nur einen Bruchteil von uns verdienen (richtig gelesen, auch das soll's noch geben!) - alles was wir geschafft haben uns zu revanchieren ist, dass wir letztendlich das Mittagessen für sie bezahlen konnten (nach kräftiger Überzeugungsarbeit). In Österreich würd ich persönlich das für unvorstellbar halten, dass man quasi wildfremde Personen den ganzen Tag durch die Stadt führt, Spaß hat, und dann noch quasi für alle Kosten aufkommt.

Lange Rede kurzer Sinn: Chinesien - und dabei speziell deren Einwohner - ist/sind echt 1A!!!

ML

Wie bereits angekündigt, gab es letztes Wochenende ein Volleyball Turnier im nahegelegenen Guangzhou. Mehr zu der Stadt an sich gibt's von ML. Ich werde vor allem die sportlichen Sehenswürdigkeiten kurz nacherzählen.
Unser Team konnte sich durchaus sehen lassen, bestand es durchwegs aus sehr guten Spielern mit einigen Jahren Volleyball Erfahrung. Unser Libero spielte immerhin in der höchsten Australischen Liga als Libero.
Das Niveau unserer Kontrahenden war ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Verglichen mit Österreich sind diese Teams von der Spielstärke her in der unteren Hälfte der 2ten Bundesliga einzuordnen, aber definitiv über der OÖ Landesliga, trotz des teilweisen Zwergentums ;).

Nichts desto minder war der erste Tag aus sportlicher Sicht betrachtet nicht ganz so erfolgreich. Das spielen an sich war ein Traum, leider mussten wir uns 2 mal knapp geschlagen geben (im Entscheidungssatz 16:14 gegen die späteren Sieger).
Am zweiten Tag fuhren wir nur noch Siege ein obwohl das erste Spiel um 8:30!!! Ortszeit (in Worten Acht Uhr Dreißig) stattfand.
Schlussendlich belegten wir den dritten Rang und ich durfte den Pokal in Empfang nehmen. Gefeiert wurde dieser Rang als hätten wir gewonnen, denn wir hatten definitiv die meisten Fans.



Alles in allem ein super Wochenende und wahnsinnig nette Leute. Es ist eine freude in so einem Team zu spielen! Mal schaun wies im Herbst in Ö. ausschaut...
so far
MT

...ahm, "Inter Shenzhen" of course.

Dies war das Stichwort des gestrigen Tages, denn dank unsrem chinesischen Freund Lyel kamen wir zu der Gelegenheit, Teilnehmer am Training des städtischen Fußballclubs www.intershenzhen.com zu sein.

Nach einer mehr oder minder langen Taxifahrt und Suche des Vorplatzes vom Shenzhen Stadion, trainierten wir also 2 h mit dem Team, das praktisch nur aus "Ausländern" wie uns besteht (Frankreich, Italien, Botswana, uvm.), und einfach jedem, der gerne in dieser Stadt Fußball spielen möchte, Gelegenheit dazu bietet - so haben eben auch wir Ösis unseren Teil dazu beigetragen, in China etwas Werbung für die EM 2008 zu machen ;-)



Nach einer kurzen Aufwärmphase und dank des subtropischen Klimas/Temperaturen (selbst wenn das Training erst um 21 Uhr angesetzt war), waren unsere physischen Ressourcen während der 2 x 45 Minuten Trainingsspiel nach einiger Zeit allerdings "etwas limitiert". Spaß hat's auf jeden Fall gemacht - und so sind wir ja vllt schon nächste Woche wieder dabei!

ML

P.S.: am Wochenende geht's übrigens ab in unsere 10-Mio-Einwohner-Nachbarstadt und Haupstadt unserer Provinz/"Bundesland" - weswegen die Berichterstattung wohl erst am Montag fortgesetzt werden kann!